Auf dem GESTRA-Gelände bekommt Findorff ein neues, attraktives Quartier mit einem schönen, zentralen Platz – direkt an der letzten verbliebenen Mißler-Halle. Die ehemalige Auswandererhalle soll aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten bleiben. Neue Wege werden entstehen, die die Ortsteile Regensburger Straße und Findorff-Bürgerweide besser verbinden. Das ist das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs, den das renommierte Architekturbüro Bolles + Wilson aus Münster gewonnen hat.
Der architektonisch anspruchsvolle „Siegerentwurf“ von Bolles + Wilson lässt einen modernen kleinen Stadtteil entstehen, der trotz starker Verdichtung auch neue Freiräume bietet. So soll ein zentraler Platz für hohe Aufenthaltsqualtät sorgen und die Wege zwischen Hemmstraße und Münchener Straße sind als sogenannter Shared Space angelegt. Es wird keinen grossen Discount-Markt geben. Einzelhandelsnutzungen - vorzugsweise kleine Ladeneinheiten - sollen das bestehende Angebot in Findorff ergänzen. Insgesamt wird ein breites Spektrum an Wohnungstypologien angeboten, um das Gebiet für viele Bevölkerungsgruppen attraktiv zu machen.
Unrealistisch erscheint allerdings, alle geforderten Parkplätze (> 270) in großen Tiefgaragen unter zu bringen. Um das Parkplatzproblem zu entschärfen, schlagen wir vor, verstärkt auf Carsharing zu setzen. Jedes Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 8 private PKW, was den Parkplatzdruck erheblich vermindert. Die Firma GESTRA / Flowserve wird im Laufe des Jahres 2011 Findorff in Richtung Technologiepark Universität verlassen. Ziel des städtebaulichen Wettbewerbs ist es, zu einer neuen planerischen Struktur für das rund 16.000 qm große Gelände zu gelangen. Der favorisierte Entwurf dient als Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebiets.
Das gewählte kooperative Wettbewerbsverfahren und die Beteiligung von Ortspolitik und Bürgerinitiative ist einmalig in Bremen und in dieser Transparenz modellhaft für andere Vorhaben.
Siehe auch die Beiträge in buten un binnen und im Weser Kurier.
Der Siegerentwurf von Bolles + Wilson aus Münster stellt das neue Quartier aus verschiedenen Perspektiven dar. Der Entwurf sieht folgende Nutzungsanteile vor:
Die weiteren Entwürfe der Büros Frenz-Schwanewedel und Hilmes Lamprecht Architekten (beide aus Bremen) fanden ebenfalls großen Anklang bei der Jury.